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Photovoltaik 2025: Warum private Anlagen plötzlich an Nachfrage verlieren – und was jetzt wichtig ist

Private Photovoltaik im Rückwärtsgang: Warum Hausbesitzer 2025 zögern

In Deutschland ist der Ausbau von Photovoltaikanlagen weiterhin ein zentraler Baustein der Energiewende. Doch während Freiflächenanlagen und Großprojekte florieren, zeigt sich bei privaten PV-Anlagen – insbesondere auf Einfamilienhäusern – ein überraschender Trend: Die Nachfrage bricht ein. Was steckt hinter dieser Entwicklung? Wie gefährlich ist die Flaute für die Energiewende? Und worauf sollten Eigentümer und Interessierte jetzt achten?

Ein Blick auf die Zahlen: Der Solarmarkt verliert an Schwung

Noch im Jahr 2023 und 2024 verzeichnete Deutschland Rekordzahlen bei der Neuinstallation privater PV-Anlagen. 2025 sieht das anders aus:
Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) hat sich die Nachfrage im Segment privater Dachanlagen deutlich abgekühlt. Während Freiflächenanlagen und Gewerbedächer zulegen, ist die Nachfrage nach PV auf Einfamilienhäusern im ersten Halbjahr 2025 um mehr als 30 % eingebrochen.

Im März 2025 wurden beispielsweise nur 787 Megawatt (MW) neu installiert – ein signifikanter Rückgang gegenüber den 1.113 MW im Februar. Die Tendenz: weiter sinkend. Auch andere EU-Staaten verzeichnen erstmals seit über einem Jahrzehnt negative Wachstumsraten im Solarmarkt. (Quelle: pvknowhow.com)

Gründe für die Nachfrageflaute

1. Förderdeckel und Gesetzesänderungen

Ein zentraler Auslöser ist die Unsicherheit rund um Fördermodelle. Seit der Einführung des sogenannten Solarspitzengesetzes wird die Einspeisevergütung in Zeiten negativer Börsenstrompreise gekürzt – für viele Eigenheimbesitzer ein Risiko. Auch die Förderung für neue Anlagen ist nicht mehr so attraktiv wie noch 2023. Die Einspeisevergütung liegt aktuell (Stand Juli 2025) bei 7,94 Cent/kWh – das rechnet sich längst nicht mehr für alle.  Mehr dazu erklären wir auf unserer Unterseite: 
👉 Was das Solarspitzengesetz für Sie bedeutet

2. Gestiegene Zinsen

Mit höheren Finanzierungskosten für Kredite wird die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage schnell zum Rechenexempel. Viele Interessierte verschieben Investitionen oder schrecken ganz zurück.

3. Preisverfall bei Modulen – aber ohne Klarheit

Zwar sind die Modulpreise stark gefallen, doch gleichzeitig sinkt auch die EEG-Vergütung. Die Preiskurve führt nicht automatisch zu besseren Renditen – viele Verbraucher sind schlicht verunsichert, ob sich die Investition noch lohnt.

4. Unklare Netzausbau-Strategie

Ein häufiger Hinderungsgrund ist die lange Wartezeit auf den Netzanschluss oder die fehlende Rückmeldung vom Netzbetreiber. In manchen Regionen dauert es Monate, bis eine Anlage überhaupt in Betrieb gehen darf – das schreckt viele potenzielle Kunden ab. 

Warum dieser Rückgang problematisch ist

Privathaushalte spielen eine zentrale Rolle bei der Energiewende: Sie können Lastspitzen abfedern, Eigenverbrauch optimieren und das Netz entlasten –  vor allem mit Speicher und dynamischen Stromtarifen.

👉 Warum dynamische Stromtarife mit PV so effektiv sind

Ein Rückgang bei Dachanlagen bedeutet auch:

  • Weniger regionale Stromproduktion,

  • weniger Unabhängigkeit von fossilen Energien,

  • und eine bremsende Wirkung auf die politische Zielerreichung (215 GW bis 2030 in Deutschland).

Laut dem Fraunhofer ISE wurden bis Mitte 2025 rund 7,1 GW an PV-Leistung installiert – für das Jahresziel von 22 GW wäre jedoch ein deutlich höherer monatlicher Zubau nötig. Bleibt der Privatsektor schwach, gerät der gesamte Zielpfad ins Wanken.

 

Was Hausbesitzer jetzt wissen müssen

Trotz der Flaute: Eine Photovoltaikanlage kann sich 2025 nach wie vor lohnen – vor allem dann, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind:

Hoher Eigenverbrauch

Wer den Großteil des erzeugten Stroms selbst nutzt, profitiert stärker als jemand, der viel einspeist. Haushalte mit Wärmepumpe, Wallbox oder hohem Tagesstromverbrauch haben hier einen Vorteil.

PV mit Speicher kombinieren

Ein Heimspeicher ermöglicht es, den Eigenverbrauch massiv zu steigern. In Kombination mit dynamischen Stromtarifen kann sogar netzdienlich geladen und entladen werden – und damit langfristig wirtschaftlich sein.

Anmeldung & Netzanschluss rechtzeitig planen

Gerade in 2025 gilt: Wer investiert, sollte sich frühzeitig um die Netzverträglichkeit, den Zählerwechsel und die Anmeldung beim VNB kümmern. Denn Verzögerungen können wirtschaftlich schmerzen.

Wie Solarhilfe unterstützt

Wir erleben bei Solarhilfe täglich die Auswirkungen dieser Entwicklung – sowohl bei geplanten Neubauten als auch bei Kunden, deren Projekte ins Stocken geraten sind. Unsere Empfehlung:

  • Kosten-Nutzen-Bewertung individuell durchführen

  • Reale Einspeisevergütung mit Eigenverbrauch kalkulieren

  • Speicher & intelligente Steuerung (Smart Meter, dynamische Tarife) prüfen

  • Projektumsetzung mit erfahrenen Partnern planen

  • Keine Entscheidung ohne Prüfung der Netzsituation treffen

👉 Jetzt kostenlose Hilfe anfordern

Fazit: Flaute bei der Nachfrage – aber kein Grund zur Panik

2025 ist ein Wendepunkt im PV-Markt: Politische Unsicherheiten, geringere Vergütungen und gestiegene Finanzierungskosten treffen auf technologische Reife und günstige Modulpreise. Für viele Hausbesitzer ist die Rechnung komplexer geworden – aber nicht unmöglich.

Wer jetzt klug plant, kann weiterhin wirtschaftlich und nachhaltig in Photovoltaik investieren. Die Pauschalzeit ist vorbei – jetzt zählt die individuelle Betrachtung. Solarhilfe begleitet Sie dabei.

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