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Unseriöse PV-Angebote erkennen – 7 Warnzeichen, auf die Sie achten sollten

Immer mehr Menschen interessieren sich für Photovoltaik – doch der wachsende Markt zieht leider auch fragwürdige Anbieter an. Wer falsche Versprechen gibt, unklare Verträge aufsetzt oder mit Zeitdruck arbeitet, kann Projekte zum Scheitern bringen, noch bevor das erste Modul liegt. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, woran Sie unseriöse PV-Angebote frühzeitig erkennen – bevor es teuer wird.

1. Unrealistisch niedriger Preis

Wenn ein Angebot deutlich unter dem liegt, was andere Firmen in Ihrer Region verlangen, sollten Sie hellhörig werden. Häufig wird mit vermeintlich günstigen Komplettpaketen geworben, die später durch Zusatzkosten, Nachträge oder unausgesprochene Einschränkungen teurer werden als gedacht. Qualität, Garantie, Service und Sicherheit haben ihren Preis – wer hier zu viel spart, riskiert am Ende doppelt zu zahlen.

2. Kaum technische Details im Angebot

Ein seriöses Angebot enthält klare Angaben zu Modulen, Wechselrichter, Speicher, Leitungsverlegung, Zähleranschluss, Montagesystem und zur voraussichtlichen Eigenverbrauchsquote. Fehlen diese Informationen oder finden Sie nur Allgemeinbegriffe wie „Markenkomponenten“ oder „PV-Anlage 7 kWp“, ist das Angebot nicht vergleichbar und kaum prüfbar. Je schwammiger die Formulierungen, desto weniger Substanz steht dahinter.

3. Kein Vor-Ort-Termin vor Angebotsabgabe

Jedes Dach ist anders. Neigung, Ausrichtung, Verschattung, Leitungsführung, Platz im Zählerschrank – all das kann nur vor Ort sauber eingeschätzt werden. Wird Ihnen direkt ein Preis gemacht, ohne dass jemand Ihre Gegebenheiten begutachtet hat, handelt es sich wahrscheinlich um ein Standardangebot. Eine fundierte Planung erfordert immer eine Besichtigung oder eine sehr detaillierte Vorabaufnahme.

4. Zeitdruck oder „nur heute“-Rabatte

Vertrauen baut sich nicht in Minuten auf. Wenn Sie unter Druck gesetzt werden, schnell zu unterschreiben – sei es mit angeblichen Tagesangeboten, drohenden Förderstopps oder Aussagen wie „wir sind bald ausgebucht“ –, sollten Sie skeptisch werden. Seriosität zeigt sich darin, dass man Ihnen Bedenkzeit lässt und Fragen offen beantwortet.

5. Fehlende oder unklare Vertragsunterlagen

Ein Vertrag muss verständlich, vollständig und fair sein. Achten Sie auf klare Angaben zu Lieferzeit, Leistungsumfang, Zahlungsbedingungen, Rücktrittsmöglichkeiten, Gewährleistung und Ansprechpartnern. Wenn man Ihnen den Vertrag nicht zur Prüfung mitgeben will oder keine AGB aushändigt, ist Vorsicht geboten. Transparenz ist kein Nachteil – sondern Pflicht.

6. Zu hohe Ertragsversprechen

PV-Anlagen rechnen sich, aber nur, wenn die Zahlen realistisch sind. Seriöse Anbieter kalkulieren mit konservativen Annahmen, nicht mit Idealwerten. Wenn Ihnen jährliche Einsparungen versprochen werden, die weit über dem Durchschnitt liegen, oder eine Amortisation in zwei bis drei Jahren garantiert wird, sollten Sie das Angebot fachlich überprüfen lassen. Viele dieser Aussagen beruhen auf Schönrechnerei oder rein theoretischen Werten.

7. Unbekannte Firma ohne echte Referenzen

Eine kurze Google-Suche verrät oft mehr als jedes Verkaufsgespräch. Fehlende Bewertungen, nur stockartige Referenzbilder, keine Eintragung bei der Handwerkskammer oder kein Impressum auf der Website sind Warnsignale. Fragen Sie nach echten Referenzen, regionalen Projekten oder Ansprechpartnern. Wer seriös arbeitet, kann das auch belegen.

Fazit

Ein PV-Angebot muss transparent, nachvollziehbar und technisch plausibel sein. Lassen Sie sich nicht von Preisen oder Versprechen blenden – sondern holen Sie im Zweifel eine zweite Meinung ein. Je früher Sie prüfen, desto geringer das Risiko, am Ende mit einer unfertigen oder überteuerten Anlage dazustehen.

Wenn Sie unsicher sind: Wir helfen Ihnen, Angebote einzuschätzen – kostenlos, unabhängig und ohne Verkaufsabsicht.

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Quellen:

Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv): Photovoltaik – Angebote prüfen und vergleichen,
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/erneuerbare-energien/photovoltaik-angebote-pruefen-und-vergleichen-84209
Stand: 19.06.2025

Stiftung Warentest: Photovoltaikanlage: Darauf sollten Sie beim Anbieter achten,
https://www.test.de/Photovoltaik-Darauf-sollten-Sie-beim-Anbieter-achten-5862200-0/ 
Stand: 19.06.2025

Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar): Checkliste zur Wahl eines qualifizierten Solarteurs,
https://www.solarwirtschaft.de/fragen/checkliste-wahl-solarteur/
Stand: 19.06.2025


Verbraucherzentrale NRW: Falsche Versprechen bei PV-Anlagen vermeiden,
https://www.verbraucherzentrale.nrw/wissen/energie/erneuerbare-energien/photovoltaik–falsche-versprechen-erkennen-80330
Stand: 19.06.2025


Bundesnetzagentur: Hinweise zu Photovoltaik-Anbietern und Verträgen,
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Photovoltaik/photovoltaik-node.html
Stand: 19.06.2025