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Insolvenz von Meyer Burger Deutschland: Warum die Solarfirma aufgeben musste

Die deutschen Tochtergesellschaften des Schweizer Solarkonzerns Meyer Burger haben Ende Mai 2025 Insolvenz angemeldet. Betroffen sind die Werke in Thalheim (Sachsen-Anhalt) und Hohenstein-Ernstthal (Sachsen) – zwei Standorte, die über Jahre als Hoffnungsträger für eine europäische Solarindustrie galten. Über 600 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Was bedeutet das für den Solarmarkt – und was steckt wirklich hinter dem Rückzug?

Die Fakten: Zwei Insolvenzen, ein Rückzug

Konkret betroffen sind:

Meyer Burger (Industries) GmbH in Bitterfeld-Wolfen (Thalheim) mit rund 330 Mitarbeitenden

Meyer Burger (Germany) GmbH in Hohenstein-Ernstthal mit knapp 290 Mitarbeitenden

Die Schweizer Muttergesellschaft kündigte parallel an, sich vollständig aus der deutschen Produktion zurückzuziehen. Auch der US-Standort in Goodyear, Arizona wurde geschlossen – hier waren zuletzt 282 Mitarbeitende beschäftigt.

Die Ursachen: Förderlücke, China-Konkurrenz, Finanzierung gescheitert

Trotz millionenschwerer Investitionen und Förderzusagen konnte Meyer Burger den deutschen Produktionsbetrieb wirtschaftlich nicht halten. Der entscheidende Grund: Die massive Preisdynamik aus China. Chinesische Hersteller drängen mit extrem günstigen Modulen auf den Markt – vielfach unter Produktionskosten. Gleichzeitig warteten europäische Produzenten lange auf klare politische Schutzmaßnahmen.

Zudem platzten letzte Gespräche mit strategischen Investoren. Auch die Hoffnung auf einen kurzfristigen staatlichen Rettungsplan zerschlug sich.

Auswirkungen auf den Markt

Die Insolvenz von Meyer Burger ist ein symbolischer Tiefschlag für die europäische Solarindustrie. Die Werke galten als technologische Speerspitze – insbesondere im Bereich Heterojunction-Zelltechnologie (HJT). Mit dem Rückzug verschwindet ein wesentlicher Produktionsstandort aus der europäischen Wertschöpfungskette.

Für Projektierer, Händler und Installateure bedeutet das:

  • Verunsicherung bei Modullieferungen

  • Stärkere Abhängigkeit von chinesischen Herstellern

  • Mögliche Preisschwankungen durch fehlende Alternativen

Solarhilfe-Einschätzung

Die Insolvenz zeigt, wie hart der Wettbewerb im Solarmarkt 2025 ist – und wie wenig politische Sicherheit europäische Produzenten bislang hatten. Wer heute eine PV-Anlage plant, sollte Lieferketten, Produktherkunft und Servicegarantien kritisch hinterfragen.

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